Geschichte

Die früheren Freiwilligen Feuerwehren, aus dem Gedanken der Nachbarschaftshilfe entstanden, sind mit den Anforderungen der heutigen Zeit kaum mehr zu vergleichen. Außer Brandbekämpfung mit schwerem Atemschutz überwiegen hauptsächlich Einsätze bei Unfällen auf Straßen, Autobahnen, Baustellen und in Betrieben, sowie bei Katastrophen.

Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Feldkirchen beginnt im Jahre 1870, als der damalige erste Vorsitzende der Landesfeuerwehr einen Aufruf an alle Turnvereine erließ, die sich bereits in allen größeren Orten etabliert hatten, Freiwillige Feuerwehren zu gründen.

Nachdem schon ein Jahr zuvor in etwa vier Orten des Landkreises Feuerwehren, damals als Bezirksamtswehren gegründet waren, schlossen sich auch in Feldkirchen einige weitsichtige Männer zur Gründung dieser neuen Vereinigung zur uneigennützigen Hilfeleistung zusammen.

Schon im nächsten Jahr hielt der Verband München r.d.I. seine Versammlung in Feldkirchen ab, wobei neben einer Schauübung auch ein Vortrag über den Zweck der Feuerwehr und den Nutzen einer guten Schulung gehalten wurde. Damit begann nicht nur ein reges Vereinsleben, die Männer hatten auch nur zu oft Gelegenheit, ihre Hilfsbereitschaft zu beweisen.

Das erste in der Chronik erwähnte größere Unglück ereignete sich im Jahre 1881 im Kinderheim, als dort zwei zündelnde Kinder in den Flammen des Schuppens den Tod fanden, wobei auch noch ein Teil des damaligen Knabenhauses dem Feuer zum Opfer fiel.

Während des Zweiten Weltkrieges kommt es auch für die Freiwillige Feuerwehr Feldkirchen zu schweren und gefährlichen Einsätzen nach den Bombenangriffen auf München. In Feldkirchen gibt es 79 Fliegeralarme. 31 Mal muss die Feuerwehr in Feldkirchen, München und Umgebung ausrücken. Fünf Flugzeuge stürzen auf dem Feldkirchner Gemeindegebiet ab. Noch Jahrzehnte später wird die Feldkirchner Feuerwehr zu Funden von Blindgängern gerufen.

Nach Kriegsende gelingt es einer kleinen Gruppe, mit viel Fleiß und Mühe, wieder eine Wehr aufzubauen, da viele Wehrmänner nicht mehr aus dem Krieg zurückgekehrt sind.

Für einen schnellen und gezielten Einsatz, der unter Umständen über Menschenleben entscheiden kann, wurde 1972 zur Olympiade die stille Funkalarmierung geschaffen, die den heulenden Sirenenton bei Alarmierungen ersetzt.

Dadurch bleibt die Nachtruhe des Bürgers ungestört und er wird sich der stillen Helfer nur noch bewusst, falls er sich zufällig in der Nähe der Unglücksstelle aufhält oder unmittelbar selbst beteiligt ist.

Der heulende Sirenenton ist heute nur noch bei Nachalarmierungen aufgrund einer zu geringen Mannschaftsstärke, sowie als Probealarm am jeweils ersten Samstag des Monats um 12 Uhr.

Ende 1981 wird das neue Gerätehaus an der Münchner Straße bezogen. Waren es in der Velaskostraße noch drei Stellplätze für die Fahrzeuge, sind es in der Münchner Straße nun sechs Stellplätze und eine Waschhalle. 1984 bekommt die Feldkirchner Feuerwehr als eine der ersten Feuerwehren im Landkreis - als Spende der Kreissparkasse - den ersten Rettungsspreizer.

1999 tritt die erste Feuerwehrfrau in die Feldkirchner Feuerwehr ein. Im März 2001 wird die Jugendfeuerwehr – bestehend aus 10 Mädchen und 7 Jungen - gegründet.

Im Jahr 2002 übernimmt die Feuerwehr Feldkirchen die Leitung des 1995 von der Wasserwacht initiierten First Responder Dienstes.

Ende 2017 wird der neue Anbau am Gerätehaus eingeweiht, um den von drei Fahrzeugen und einem Anhänger auf zehn Fahrzeuge und drei Anhänger gewachsenen Fahrzeugfuhrpark unterzubringen.

  • Jakob Bothmer (1870 - 1875)
  • Franz Huber (1875 - 1880)
  • Quirin Steinberger sen. (1860 - 1901)
  • Fritz Lehrer (1901 - 1907)
  • Quirin Steinberger jun. (1907 - 1912)
  • Georg Holly (1912 - 1915)
  • Hans Scherzl sen. (1915 - 1930)
  • Ferdinand Schmid (1930 - 1945)
  • Hans Scherzl jun. (1945 - 1960)
  • Georg Jackermeier (1960 - 1985)
  • Hermann Gratzl (1985 - 2003)
  • Manfred Schmitt (2003 - 2013)
  • Wolfgang Tunk (2013 - 2016)
  • Andreas Karner (2016 -  2020)
  • Michael Basler (seit 2020)

  • Jakob Wagner (1870 - 1907)
  • Franz Haindl (1907 - 1927)
  • Hans Kurz (1927 - 1929)
  • Georg Lechner (1929 - 1937)
  • Ferdinand Schmid (1937 - 1948)
  • Georg Stimmer (1949 - 1952)
  • Gustav Jehlika (1953 - 1961)
  • Ernst Heilmeier (1961 - 1973)
  • Ludwig Piendl (1973 - 1981)
  • Georg Gschlößl (1981 - 1984)
  • Hermann Gratzl (1984 - 1986)
  • Karl Rupp (1986 - 1996)
  • Karl-Heinz Mahr (1996 - 2004)
  • Andreas Mur (2004 - 2009)
  • Michael Damböck (2009 - 2017)
  • Maximilian Kiefl (seit 2017)

Die Feuerwehr Feldkirchen stellt häufig eine Bereitschaft bei vielfältigen Anlässen, z.B.:

  • Zum Jahreswechsel 1999/2000 stellt die Feuerwehr Einsatzkräfte in Zugstärke, um auf mögliche Auswirkungen wegen des sogenannten „Jahr-2000-Problems“ reagieren zu können.
  • Beim Gottesdienst auf der Freifläche des Messegeländes mit 250.000 Besuchern im Rahmen des Papstbesuchs in München 2006.
  • Nach dem Anschlag im Olympia Einkaufszentrum im Juli 2016, bei dem neun Menschen und der Täter sterben, wird die Bereitschaft der Feuerwehr angefordert. Zu diesem Zeitpunkt ist noch unklar, ob es sich um einen Terroranschlag handelt und ob noch weitere Taten folgen würden.

Auch als Unterstützung bei großen Schadensereignissen wird die Freiwillige Feuerwehr Feldkirchen immer wieder – auch mehrtägig – angefordert. Auch dazu einige Beispiele:

  • Unterstützung in Dessau beim Hochwasser der Elbe im Jahr 2002.
  • Im Rahmen des Katastrophenalarms: Unterstützung bei der Schneelasträumung in Geretsried-Wolfratshausen und Sauerlach im Winter 2019
  • Unwetterschaden am Dach der Grund- und Mittelschule in Höhenkirchen-Siegertsbrunn durch den Orkan Sabine im Februar 2020.
  • Logistikeinsätze im Rahmen der COVID-19 Pandemie Anfang 2020